Sportbootführerschein Binnen und See

Wer schon etwas Erfahrung und Spaß mit der Charterbescheinigung sammeln konnte und seine Reviere erweitern möchte, wird vielleicht über einen Sportbootführerschein nachdenken. Dadurch ist man nicht mehr nur auf bestimmte Reviere begrenzt, sondern kann noch mehr Freiheit auf den Binnenwasserstraßen oder den Küstengewässern genießen. Es gibt den Sportbootführerschein SBF Binnen, den SBF See, mit Segel oder Motor und noch weiterführende Patente.

Sportbootführerschein Binnen (SBF Binnen)

Der Sportbootführerschein Binnen wird benötigt, wenn man auf Binnenwasserstraßen und einer Vielzahl von Landeswasserstraßen Sportboote mit einer Motorleistung über 15 PS fahren möchte. Die Länge des Bootes darf dank der Neuregelung bis zu 20 m sein (vorher 15 Meter). Dieses Patent ist neben dem SBF See der Einstieg in die Welt der Sportboote. Er ist international gültig und wird von den meisten Charterunternehmen akzeptiert.

Es gibt ihn in der Variante „Motorgetrieben“, „Segelschein“ oder einer Kombination aus beiden. Es bleibt jedem selbst überlassen, ob er nur mit einem Motorboot oder nur einem Segelboot unterwegs sein möchte. Eines sollte man hierbei aber bedenken. Viele Segelboote sind auch mit Motoren ausgestattet. Sollte dieser Motor über 15 PS haben, ist die Variante „Motorgetrieben“ erforderlich, um das Segelboot fahren zu dürfen. Das gilt auch, wenn man den Motor gar nicht benutzen möchte.

Eine weitere Besonderheit gilt für den Rhein. Dort ist bereits ab 5 PS Motorleistung der Sportbootführerschein Binnen erforderlich.

Wieviel kostet der SBF Binnen?

Der genaue Preis variiert von Anbieter zu Anbieter. Auch die Entscheidung für den Motorschein, Segelschein oder beides kann die Kosten unterschiedlich ausfallen lassen. Im Groben könnte man sagen, dass für einen SBF Binnen zwischen 400 und 700 Euro einzuplanen sind. Die Prüfungsgebühren von ca. 98 Euro sind in diesem Preis bereits mit eingerechnet.

Viele Bootsakademien bieten auch Kombikurse des SBF Binnen und SBF See an, was meist einen Preisvorteil mit sich bringt.

Sportschifferzeugnis E und Sportpatent

Um motorgetriebene Sportboote von 20 – 25 Meter Länge auf Binnenschifffahrtsstraßen und nicht streckenkundepflichtigen Wasserstraßen fahren zu dürfen, gibt es das Sportschifferzeugnis E. Voraussetzung für diesen Bootsführerschein ist der SBF Binnen.

Auch in diesem Fall gibt es für den Rhein Sonderregelungen. Für den Sportbootverkehr mit Yachten oder Booten bis 25 Meter Länge ist das „Sportpatent“ vorgeschrieben. Das Sportpatent schließt im Übrigen das Sportschifferzeugnis mit ein.

Sonderregelungen Bodensee

Der Bodensee hat seine ganz eigenen Regelungen, was den Sportbootführerschein betrifft. Für Boote mit einer Motorleistung über 6 PS oder mit einer Segelfläche >12 m² wird ein Bodenseepatent benötigt.

• Bodenseepatent A für Motorboote mit mehr als 6 PS.
• Bodenseepatent D für Segelboote mit über 12 m² Segelfläche.

Wenn ein Segelboot mit einem Motor ausgerüstet ist welcher die Leistungsgrenze übersteigt, sind beide Patente nötig.

Innhaber eines SBF Binnen oder See können für einen Monat pro Jahr ein Ferienpatent beantragen.

Sportbootführerschein See

Ein SBF See wird benötigt, wenn man Meeresluft schnuppern möchte. Er erlaubt es in einer 3 Sm Grenze in Küstengewässern und Seeschifffahrtsstraßen zu fahren. Außerdem noch in sogenanntem „Fahrwasser“ bis zu 12 Sm Grenze. Im Gegensatz zum SBF Binnen gibt es in der Länge der Boote oder Yachten keine Begrenzung. Außerdem gibt es das Patent nur für motorgetriebene Boote. Das reine Segeln ist führerscheinfrei. Aber auch hier gilt die Grenze bei der Motorleistung. Segelboote mit Motoren über 15 PS benötigen wieder den SBF See mit Motor.

Der Sportbootführerschein See ist die Grundvoraussetzung für die weiteren Patente, wie den Sportküstenschifferschein (SKS) und weiterführenden Führerscheinen.

Wie teuer ist der SBF See?

Die Preisgestaltung des Bootsführerscheins See, liegt in einem ähnlichen Preissegment wie der Binnen Schein. Auch hier kann die Kombination von See und Binnen den Preis attraktiver gestalten.

Der Sportküstenschifferschein

Wer bis zur 12 Sm Grenze fahren möchte, sollte sich um den Sportküstenschifferschein bemühen. Er ist zwar nicht zwingend vorgeschrieben, außer man möchte gewerblich tätig werden, aber mit diesem Patent gibt es richtig viel Zusatzinfos, welche beim SBF See schlicht nicht behandelt werden. So werden Kenntnisse vermittelt wie z. B. Navigation in Tiden- oder Strömungsgebieten. Auch Wetterkunde und Wetterentwicklungen werden vertieft, um für die Launen der Meere gewappnet zu sein. Auch für viele Charterunternehmen ist der SKS Grundvoraussetzung für das Anmieten eines Bootes.

Dieser Schein kann für Motor oder Segel und als Motor + Segel-Variante zusammen gemacht werden. Die 15 PS Grenze ist wieder der Knackpunkt bei der Wahl der Ausbildungsvariante. Die Segelboote für die offene See haben fast ausschließlich Motoren jenseits der 15 PS-Grenze.

Bevor man den SKS machen kann, sind mindestens 300 Sm als Skipper oder Wachführer nachzuweisen.

Weitere amtliche Patente (SSS und SHS)

Wer plant, als Skipper Geld zu verdienen oder die Welt zu umsegeln, benötigt noch den Sportseeschifferschein (SSS), um bis zu 30 Sm vor der Küste mit dem Boot fahren zu können. Um wirklich auf allen Meeren gewerblich tätig werden zu können ist der SHS nötig. Natürlich steht es jedem frei, sein Wissen zu erweitern und freiwillig diese Patente zu erwerben, selbst wenn kein finanzieller Hintergrund besteht.

Funkzeugnisse

Um Funkgeräte an Bord benutzen zu dürfen, wird ein UKW-Funkzeugnis benötigt. Dabei wir zwischen folgenden Patenten unterschieden:

• Binnenfunkzeunis (UBI)
• Küstenfunkzeugnis (SRC)
• Seefunkzeugnis (LRC)

Auf den meisten größeren Yachten, sind Global Maritime Distress and Safety Systeme (weltweites Seenot- und Sicherheitsfunksystem), kurz GMDSS, installiert. Sobald diese Geräte an Bord sind, wird für den Charter ein SRC oder LRC Funkzeugnis benötigt. Dabei ist zu beachten, dass der Skipper das Funkpatent besitzen muss.

Wer nur auf kleinen Binnenbooten ohne Funkgerät fährt,wird selten ein Funkzeugnis benötigen. Wer sich aber öfter in Küstengewässern aufhält und Boote chartern möchte, wird immer häufiger den SRC brauchen.

Der LRC beinhaltet den SRC. Wer also auf große Weltumsegelung gehen möchte, sollte sich den LRC näher anschauen.

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